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Was ich am Fifteen Seconds Festival 2019 (nicht) gelernt habe

Vor ein paar Tagen war ich wieder im wunderschönen Graz. Dort habe ich nicht nur meine Kollegen vom Speed Project wiedersehen, sondern auch zwei Tage am diesjährigen Fifteen Seconds Festival verbringen dürfen. Wenn du wissen willst, welche Eindrücke es bei mir hinterlassen hat, dann lies einfach weiter.

Erkenntnisse, für die man keinen Eintritt (mehr) bezahlen sollte

Etwas enttäuscht war ich von Talks, die zu sehr auf motivationstechnische Allgemeinplätze eingegangen sind, über welche man ohnehin fast täglich online – sei es auf Instagram, Facebook oder zunehmend auch LinkedIn – stolpert. Das soll nicht heißen, dass an ihnen nichts Wahres dran ist, ganz im Gegenteil! Nach mehr als einem Jahr in der Selbständigkeit weiß ich heute besser als je zuvor, dass einem die Kombination dieser folgenden Punkte durchaus im Leben weiterbringt:

  1. Be curious
  2. Get out of your comfort zone
  3. Get things done
  4. Fail fast

Weiter bringt es einen aber nur dann, wenn man nicht in zu vielen Talks und Timelines diese Punkte immer wieder und wieder hört oder re-postet, sondern rausgeht, aufsteht und bei der nächsten Gelegenheit tatsächlich macht. Ja, das Machen ist das schwerste daran, am Ende aber lohnt sich nur das. Probier’s aus, es fühlt sich super an! :-) Egal ob es um deinen Job, Beziehungen mit Partnern, Kindern und Mitmenschen oder andere große oder kleine Dinge in deinem Alltag geht.

Fifteen Seconds Festival 2019 - Graz, Austria
Tolle Erfindung: Die „Silent Stage“ zur optimalen Konzentration auf den Vortragenden

„Motivational speech“ auf Waldviertlerisch

Unterhaltsam hat Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann seinen Vortrag gestaltet. Die oben stehenden Punkte haben sich weitgehend wiederholt, jedoch mit dem Unterschied, dass hier nicht von oft wenig bekannten Vortragenden Steve Jobs & Co. zitiert wurden, sondern Herr Gutmann seine ganz eigene Story erzählt hat. Viel besser. Was blieb hängen?

  • Echtheit & Ehrlichkeit
  • Bekanntes anders machen, statt Neues erfinden
  • Mund aufmachen, statt Geldbörse aufmachen
  • Es gibt mehr Absolventen eines JUS-Studiums (Jammern-Und-Sudern) als man denkt… ;-)
  • Mach’s einfach!

Du siehst, die Eckpfeiler für Erfolg scheinen – egal in welcher Sprache und in welchem Format – doch irgendwie sehr einfach und kompakt zusammenfassbar zu sein. Was lernen wir daraus?

Die alternative Inspirationsquelle, die jeden Tag für dich da ist

Schau dich doch im Alltag statt ziellosem Timeline-Wischen hin und wieder bei TED.com um, du findest dort kostenlos für dich passende Inspiration in Form von kurzen, 10- bis 20-minütigen Vortragshappen. Ihnen allen gemein ist seltener eine aufregende PowerPoint Präsentation als ein roter Faden, ein Schuss Humor und eine bemerkenswerte, lehrreiche Geschichte dahinter. Hier direkt noch ein Link zu den populärsten Ted Talks, bei denen sicher auf für dich etwas dabei ist.

Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.

Jorge Bucay, argentinischer Autor & Psychiater

Dieses schöne Zitat habe ich übrigens im Vortrag von Matthew Mockridge aufgeschnappt, der ein volles Auditorium ganz schnörkellos und Powerpoint-frei unterhalten und mich persönlich mit seiner Geschichte abgeholt hat. Eines meiner persönlichen Highlights in diesem Jahr, vielen Dank dafür!

Fifteen Seconds Festival 2019 - Graz, Austria
Matthew Mockridge am Fifteen Seconds Festival 2019 in Graz

Mein Fazit zum Fifteen Seconds Festival

Ich gratuliere den Veranstaltern, die auch 2019 wieder tausende Begeisterte Unternehmer, Studenten, Online Marketer & „Digital Natives“ (jeweils -Innen) an einem Ort versammelt hat und bereits an der nächsten Auflage arbeitet, nach dem Festival ist schließlich vor dem Festival. Ich habe mich entschieden, im Juni 2020 – nach drei Teilnahmen in Folge – nicht nach Graz zu reisen, und gönne mir damit eine Festivalpause, die etwas mehr als Fifteen Seconds dauert.

Warum das?

  1. Einerseits, weil ich künftig wie oben beschrieben noch mehr Zeit für das Tun und nicht für das reine Zuhören, Zuschauen und Re-posten aufwenden möchte. Nur das ist auf Dauer „Rewarding“ (das englische Wort gefällt mir hier als Beschreibung für das Gefühl am besten)
  2. Andererseits, weil ich ein paar der Speaker heuer zum zweiten Mal auf der Agenda sehen durfte, diese aber in einigen Fällen leider nicht viel Neues mitgebracht haben – bei dem Tempo in unserer Branche war mir das trotz neuen Headlines und Buzzwords oft etwas zu wenig.
  3. Und last but not least, möchte ich dem Treffen von Kunden, Partnern und anderen Businesskontakten – durchaus ein Vorteil und Asset dieser Veranstaltung – lieber unterm Jahr mehr Zeit widmen, als dass man sich unter mehreren tausend Leuten nur kurz über den Weg läuft und dabei eigentlich gerade viel zu viele Eindrücke auf einen niederprasseln – optisch vom Bällebad über Assistenzroboter bis hin zu Elektroscootern, akustisch mit dem omnipräsenten, oft durchaus lauten House-Beat „untermalt“…
  4. Ach ja, eines habe ich fast vergessen: Dass die coolen Sprüchesackerl (zB. „I shot the serif“) – definitiv auch eine Fifteen Seconds Besonderheit aus den Vorjahren – heuer erstmals kostenpflichtig waren, mag zwar logistische Gründe haben, aber so ganz verstanden habe ich diesen Move nicht. Wie wohl auch einige tausend andere Besucher, denn die „Sackerldichte“ war durch diese Entscheidung deutlich geringer, sowohl an den zwei Tagen vor Ort als auch in diversen Social Media Channels. Ich finde, damit ging dem Festival einen Teil seines – noch immer bemerkenswerten – Brandings verloren.

Dein Eindruck?

Warst du dort, 2019 oder in einem der vorherigen Jahre? Hast du ganz andere Eindrücke und Geschichten wahr- und mitgenommen als ich, und wenn ja, welche? Ich freue mich über dein Feedback in den Kommentaren!

Fifteen Seconds Festival 2019 - Graz, Austria
Danke Graz, danke Fifteen Seconds!

Disclaimer: Das sind meine ganz persönlichen Eindrücke von einer – speziell für Österreich und Graz – außerordentlichen Veranstaltung. Das musst erst mal jemand so auf die Beine stellen, und dafür gibt es von mir den allerhöchsten Respekt. Zu keiner Sekunde möchte ich diesen Beitrag als Bekritteln, Herumsudern oder Runtermachen verstanden wissen. Die Tatsache, dass ich aus diesem Zusammenfassen von dem, was ich dachte nicht gelernt zu haben, im Laufe dieses Artikels doch wieder etwas Positives, Aktives, Wertvolles für mich mitnehmen kann, spricht einmal mehr für das Event und die Veranstalter. ;-) Und vielleicht hilft der eine oder andere Gedanken, Link oder Hinweis ja auch dir.

PS: Das Freigeist ist ein ganz tolles Burgerlokal in Graz!

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