Wem danken selbst Oscar-GewinnerInnen in ihren Reden zuallererst? Richtig, ihren Eltern. Ich habe tatsächlich 26 Blogtober-Tage verstreichen lassen, bis meinen Eltern hier ein Beitrag gewidmet wird.
Das geht natürlich gar nicht, deshalb hole ich es heute an dieser Stelle nach. Seit 43 Jahren sind die beiden noch immer für mich und (etwas weniger lang) für meine jüngere Schwester da. Was kann ich aus dieser Zeit Besonderes hervorheben und warum würde der Speicherplatz dieses Webservers niemals ausreichen, um alles aufzuzählen, wofür ich dankbar bin?
Erst gestern habe ich über Heimat geschrieben, und zu dieser gehören nicht nur Orte, Bilder und (Kindheits-)Erinnerungen, sondern unbedingt auch zwei ganz besondere Menschen: Meine Eltern.
Möglichkeiten, Stabilität, Vorbilder
Drei Dinge, für die ich besonders dankbar bin: Mir Möglichkeiten zu bieten und (fast) alle Vorhaben zu unterstützen, die ich ausprobieren möchte. Die Stabilität auszustrahlen, mir einen Rückzugsort zu schaffen, an dem ich jederzeit willkommen bin. Mir als Eltern-Vorbild für meine Kinder zu dienen und seit mehr als 17 Jahren liebevolle Großeltern zu sein.
Solange deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie größer werden, schenk‘ ihnen Flügel.
Khalil Gibran
War alles einfach? Unbeschwert? Reibungslos? Nein, das war es nicht. Erst unlängst habe ich ein altes Volksschulheft zu Hause gefunden und konnte mich noch gut erinnern, dass ich mit meiner Mama stundenlang den Buchstaben „A“ geübt habe. Hm… Wenn’s beim ersten Buchstaben im ersten Jahr schon hakt, wie sollte meine schulische Reise wohl weiter gehen?
Nach der erfolgreich absolvierten HTL-Matura ist mein weiterer Bildungs- und Berufsweg bei weitem nicht mehr geradlinig wie aus dem „Lehrbuch“ verlaufen. Auch wenn sich meine Eltern damit nicht immer identifizieren oder meine Entscheidungen vollständig verstehen konnten – Studienabbruch, Arbeitsbeginn, Privatstudium, mehrer Job- und Ortswechsel, die Tatsache, dass ich sie recht früh und unerwartet zu Großeltern gemacht habe, schließlich die Entscheidung gegen Kärnten als Lebensmittelpunkt…
Eines war sicher: Ihre bedingungslose Unterstützung, und zwar immer wenn ich sie gebraucht habe. Das gilt übrigens bis heute und dafür kann ich nicht oft genug Danke sagen!
Etwas zurückgeben
Heute versuche ich, mich mit meiner Zeit, Familienbesuchen, kleinen und größeren Aufmerksamkeiten sowie natürlich uneingeschränkter technischer Hilfe an ihren Smartphones und diversen technischen Geräten ;) bei ihnen erkenntlich zu zeigen und damit etwas zurückzugeben.
Ich denke, meine Mama freut sich nicht nur, wenn wir mit der ganzen Familie am Tisch Platz nehmen und uns von ihr kulinarisch so richtig verwöhnen lassen. Immer öfter rufe ich sie an, um mich nach dem einen oder anderen (Geheim-)Rezept zu erkundigen, um im Gegenzug meine Liebsten zu bekochen.
Ich hoffe, dass wir noch viel gemeinsame Zeit verbringen können. Unvergesslich ist mir auch der „Männerausflug“ gemeinsam mit Papa, der uns anlässlich seines 70. Geburtstags auf die Insel Malta geführt hat. Neben Papas erstem Airbnb-Aufenthalt (ich sage es dir, dafür ist man nie zu alt ;) bleibt mir anhand diese Reise auch im Gedächtnis, dass es nur einen falschen Zeitpunkt gibt, auf den man Vorhaben mit wichtigen Menschen verschieben sollte: Später.
Vielen Dank,