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7 Tage Apple Watch – Mein Fazit

Jetzt ist schon wieder was passiert. Nämlich mir. Die Apple Watch. Wie ich nach dem lauten und nicht gerade positiven Medienecho beginnend bei „zu wenig Akku“ über „viel zu teuer“, „braucht kein Mensch“ bis hin zu „Apples größter Produkt-Fail“ versucht habe, mir ein eigenes Bild zu machen? Einfach weiterlesen!

  • Der Tragekomfort: Ist die Apple Watch „schön“? Zugegeben, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Ich habe die Sport Variante in der Größe 42mm (Black/Space Grey) und bin sehr zufrieden. Sie sieht schick aus, ist aber nicht zu „edel“, um sie am Bike oder auf der Laufstrecke zu Hause lassen zu müssen. Nicht nur, dass die Stahl/Glas Variante mindestens doppelt so viel kostet und auch deutlich schwerer ist, sie wäre mir wohl genau fürs Aktivitätstracking (aus meiner Sicht eine der Hauptfunktionen) zu schade. Mal ehrlich, eine >850 Euro Uhr mit schickem Leder- oder Metallband plus verschwitzte Handgelenke nach etwas Bewegung? Das geht nicht. Sie ist speziell in der schwarzen Ausführung so dezent, kompakt und keinesfalls klobig, um als „normale“ Uhr weder dem Träger noch der Umgebung weiter groß aufzufallen. Wenn der eine oder andere Insider etwas genauer hinschaut, ist die Apple Watch natürlich sofort ein Gesprächsthema ;-)
  • Der Preis: Ist die Apple Watch (zu) „teuer“? Ich muss sagen, die schwarze Sport Variante ist mir einerseits nicht zu schade für Aktivitäten, andererseits würde ich sie auch bedenkenlos zu Hemd und Sakko tragen. Für mich der klare Sieger in Preis/Leistung, also Trage- und Nutzungsdauer, verglichen zur Stahl/Glas Variante, da ich diese als „zu schön“ bzw. wirklich „zu teuer“ wohl öfter zu Hause in der Lade lassen würde. Eine schöne Swatch Automatik kostet auch knapp 150 Euro, eine Fitbit Surge um die 250 Euro, die SUUNTO Ambit3 ab 350 Euro. Klar, alles Uhren mit unterschiedlichen Einsatzgebieten und USPs – aber doch in nicht allzufernen Preisdimensionen angesiedelt. 450 Euro für die Apple Watch Sport? Ich sage „passt“.
  • Der Akku: Nach „normaler“ Nutzung, inklusive beispielsweise einer Stunde Workout Tracking wie Radfahren oder Laufen bzw. zwei Stunden Navi-Dienst via Apple Maps, liege ich abends um 20h bei noch knapp 50% Akkukapazität. Das hat mich sehr überrascht, weil die Reviews tatsächlich so geschrieben sind, als ob das Display jeweils schon ab Mittag finster wäre. Muss man die Watch jede Nacht aufladen? Ja. Macht sie mitten im (halbwegs normalen) Alltag schlapp? Nein.
  • Die Verwendung: Schon nach dem ersten Tag kann ich bestätigen, dass mit der Apple Watch das iPhone stundenlang in der Tasche oder am Tisch liegen bleibt. Alle Benachrichtigungen DASS mir jemand zB eine Facebook-Nachricht, ein WhatsApp oder eine Mail geschickt hat, erfolgen über die Apple Watch. Push-Notifications werden übrigens 1:1 gespiegelt, aus allen Apps bei denen man diese am iPhone aktiviert hat. Dh. auch wenn es (noch) keine Facebook- oder Inbox-App für die Watch gibt, deren Notifications kommen dort bereits an. WORUM es sich handelt, lässt sich also schnell erkennen. Ist es wichtig, kann ich (teils auf der Uhr selbst, wie zB eine Outlook Einladung akzeptieren) schnell reagieren, ansonsten bleibt die Info fürs Erste so stehen und wird später kompakt (zB am Notebook, iPad oder iPhone) bearbeitet und beantwortet.
    Der beschränkte Platz auf der Uhr ist hier durchaus ein Vorteil, denn auf dem iPhone hätte ich wohl neben dem eigentlichen Grund es zur Hand zu nehmen im selben Schritt wieder jede Menge andere, in dem Moment großteils unwichtige „rote Ringerl“ bedient. Und auch am Abend hat sich was geändert: Das iPhone muss bzw. darf ab sofort nicht mehr ins Schlafzimmer, die Watch liegt am Nachttisch, dient an dessen Stelle als kleiner aber feiner Wecker – womit die Versuchung, „schnell noch mal auf Facebook“ zu schauen und dann aus welchen Gründen auch immer doch noch eine Stunde länger wach zu sein (gebt es zu – ihr kennt das… ;-) ) entfällt.
Aktuelle Zeit auf der Apple Watch
Du hast ja so Recht, Siri! :-)
  • Die „Killer App“: Aus meiner Sicht liegt hier als „Version 1“ bereits ein sehr gutes Gerät vor. Apple-typisch 1A verarbeitete Hardware, und seitens Software ist Watch OS 2 schon für Herbst angekündigt. Hier sind hier ein paar schöne und nützliche Updates in der Vorschau mit dabei, auf die ich mich sehr freue. DIE EINE Funktion oder App als absolutes Kaufargument oder DEN Wow-Effekt habe ich bisher noch nicht definieren können. Es gibt sie wohl noch nicht. Ich bin aber überzeugt davon, dass die „mobile Revolution“ nicht im Format von Smartphones (die ja kurioserweise wieder größer werden) endet – kann aber noch nicht sagen, ob der tatsächliche Gewinner in der besagten „Wearable“ Kategorie am Handgelenk oder auf der Nase, oder sogar an einer Stelle und in einer Bauform und Größe an die wir heute noch nicht denken, getragen wird.
    Wenn die Möglichkeiten z.B. als Boardingpass, Zimmerschlüssel oder Zahlungsgerät (Apple Pay) sowohl geografisch als auch anbieterseitig flächendeckender nutzbar sind, kann ich mir diese Art der Nutzung durchaus als tolles Anwendungsfeld der Apple Watch vorstellen. Vorsichtig stelle ich darüber hinaus auch „Sprache“ als mögliche weitere „Killer App“ in den Raum. Siri in unmittelbarer Reichweite mit immer mehr (tatsächlich funktionierenden) Features? Warum nicht! Microsoft (mit dem unsäglich benannten Cortana) und Facebook (mit dem brandneuen Dienst Moneypenny) investieren hier schließlich auch. Was soll ich auf kleinen Uhren-Displays oder bei der Google Glass schließlich lange lesen oder tippen? Also besser gleich sprechen. Und nicht zu vergessen: Die SMS war damals als technisches Nebenprodukt die eigentliche „Killer App“ am Mobiltelefon.

Es ist 2015. Und ja, ich spreche wirklich mit meiner Uhr. Warum? Weil’s geht. Und weil mir Siri am Handgelenk einfach noch einen Schritt (bzw. eingesparten Griff in die Hosentasche) näher als mein iPhone ist, um schnell mal eine Erinnerung oder einen Termin zu erstellen, oder einfach ein „Bin da“, „Komme gleich“,… SMS zu schicken. Der sprichwörtliche „verlängerte Arm“ ins Internet. Michael Knight hat es uns vor gut 30 Jahren vorgemacht, und es funktioniert ja bereits wirklich, mit der Apple Watch ein Uber bestellen, den Tesla blinken oder seinen BMW automatisch vorfahren zu lassen.

Apple Watch Sport Black/Space Grey 42 mm
Erste Ausfahrt mit der Apple Watch

PS: Es ist in dem Zuge wirklich kurios, meine mittlerweile 5 Jahre alten Überlegungen zum Thema „Warum ich noch kein iPad brauche“ nachzulesen (im Juli 2010, 2 Monate nach diesem Post, habe ich mir übrigens ein iPad gekauft :-) .

  • Mac als „digital Hub“? Eh nett, aber dafür gibts jetzt die (i)Cloud, und der große, unbewegliche und schon etwas langsame iMac kommt max. einmal pro Woche kurz zum Einsatz.
  • Fernseher? Ja, aber mittlerweile dient das Gerät nur mehr als „dummer großer“ HD-Screen, um Inhalte u.a. von Amazon oder Apple TV (übrigens via Watch steuerbar) darzustellen. Der HD-Receiver und dessen Fernbedienung setzen Spinnweben an, und an den letzten Kauf einer Blu-Ray kann ich mich nicht mehr erinnern.
  • Weitere Geräte? Hier finde ich’s spannend, dass nicht die neuen Devices (wie zB das iPad) zu hinterfragen gewesen wären, sondern sich vielmehr der Status der damals von mir als quasi „Standard“ betrachteten Gerätekategorien wie der stationäre PC/Mac oder das TV-Gerät (und dort vielmehr HD-Receiver für lineares Fernsehen oder der Blu-Ray Player) teils dramatisch geändert hat. Das iPad hat zum Beispiel auch dafür gesorgt, dass Wii und Co. von meinen Kindern zunehmend weniger genutzt werden – und Spiele statt 50-70 Euro als Konsolen-Disc in den App Stores nur mehr wenige Euro kosten. Wohlgemerkt bei ähnlichem und sogar teils höherem Unterhaltungswert. Von der Mobilität ganz zu schweigen.

Wenn diese offensichtliche Dynamik also nur die „Gegenwart“ ist (wir sprechen hier mehr oder weniger von den letzten 5 Jahren), wie spannend wird dann erst die Zukunft werden? Ich bin jedenfalls gern dabei – und freu mich!

Und nicht vergessen: Bookmark auf diesen Artikel setzen und Reminder für 2020 stellen! Wird sicher ein Spaß… ;-)

Eine Antwort auf „7 Tage Apple Watch – Mein Fazit“

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